Saturday, December 29, 2018

Ein frohes Neues Jahr 2019!!! - Und was ist mit den guten Vorsätzen?


Der Jahreswechsel ist eine vom Menschen künstlich festgelegte Einheit, es gibt ihn in Wirklichkeit gar nicht. Wir wissen das und trotzdem feiern wir ihn jedes Jahr. Warum?

"Schon Cäsar musste ein Jahr mit 445 Tagen ausrufen, um den Kalender wieder in Ordnung zu bringen... Der heute gültige Gregorianische Kalender sei auf Dauer zu ungenau, sagt der Kieler Mathematik-Professor Hermann König. Ein Jahr ist in der Regel 365 Tage lang und alle vier Jahre einen Tag länger. Schon im Jahre 130 v.Chr. hatte der griechische Astronom Hipparch die Jahreslänge auf 365 1/4 Tage minus fünf Minuten berechnet. Doch schon kleinste Ungenauigkeiten führen über die Jahrhunderte zu merklichen Verschiebungen der Jahreszeiten." (Zitat: welt.de)

Ähnlich verhält es sich mit Geburtstagen und Jubiläen. Auch die sind willkürlich. Forscher stellen sogar in Frage, ob wir wirklich im Jahr 2019 leben oder ob da im Laufe der Geschichte der eine oder andere mal daran gedreht hat... Die Wahrscheinlichkeit ist groß, denn im Laufe der Jahrhunderte gab es viele Kalender und es war üblich, dass sich die verschieden Herrscher als göttlich darstellten. Mit einer neuen Zeitrechnung ließ sich das Image ungemein heben. 

Aber warum ist der Kalender für uns so wichtig? Also gut, zum einen ist er natürlich ein wichtiges koordinatorisches Instrument, um unser Handeln und Wandeln abzustimmen. Ohne den Kalender gäbe es sicher ein heilloses Chaos auf der Welt. Aber weshalb diese Euphorie mit Pauken und Trompeten und vor allem mit Feuerwerk?

Ich glaube, der Kalender stillt ein wichtiges Grundbedürfnis nach Ordnung und Geborgenheit, eine Möglichkeit uns in der Unendlichkeit von Raum und Zeit einzuordnen, Erinnerungen besser zu sortieren, Visionen besser fassen zu können. Der Jahreswechsel ist immer eine gute Gelegenheit über das Vergangene zu resümieren, "neu" anzufangen, sich etwas vorzunehmen.

Ach ja, die guten Vorsätze zum Neuen Jahr! Schön, wenn man den Anlass für eine wirkliche Veränderung nutzen kann. Die Realität sieht meist anders aus. Die meisten scheinen zu glauben, das Neue Jahr wird es schon richten, ich brauche mir nur etwas vorzunehmen und der Zauber des Neuen Jahres erledigt das dann für mich. So ist es nicht. Der Zauber hält nur eine Nacht, schon am nächsten Morgen ist der Vorsatz vergessen.

"Es gibt kaum Menschen, die noch nie zu Silvester Vorsätze gefasst haben", sagt Dieter Frey, Sozialpsychologe an der Ludwig-Maximilians-Universität München. "Wie die Absichten umgesetzt werden, ist zu wenig durchdacht. Dann misslingen erste Versuche, und die Leute geben auf." (Zitat: sueddeutsche.de)

Ich glaube ein wesentlicher Punkt ist die Motivation. Also ich meine nicht so einen schreienden Typen, der einen ständig anfeuert, nach dem Motto "Los du Sau!" oder "Du bist toll! Du schaffst das!" oder irgendwelche Sprüche immer vor sich hinzubrabbeln. Dieses Sich-Pushen, Aufpumpen, Suggerieren oder Affirmations-Techniken funktionieren auf die Dauer nämlich nicht. Sie nutzen sich ab und bewirken teilweise sogar das Gegenteil. Mit Motivation meine ich das, was wir wirklich wollen, das was hinter dem Vorsatz verbirgt: geheime Wünsche.

Ich glaube, viele Menschen überlegen sich nicht, warum sie das wollen. Warum will ich abnehmen, fitter sein, etwas lernen? Welches Ziel will ich erreichen? Wie geht es danach weiter? Ich glaube es ist wichtig einen detaillierten Plan zu haben, erstens mit welchen genauen Schritten will ich mein Ziel erreichen und zweitens was mache ich dann damit? Marathon? Frau/ Mann ansprechen? Reisen? Ich glaube es ist wichtig, all diese Dinge vor Silvester zu planen und gleich Tatsachen zu schaffen. Am besten ist es, sich jetzt gleich hinzusetzen und die Schritte aufzuschreiben und vor allem ein Datum für das Ziel anzusetzen, Reise buchen, Date ausmachen, zum Lauf anmelden usw. Dann klappt 's auch mit den guten Vorsätzen. Fest steht, dem Kalender ist das egal!

In diesem Sinne wünsche ich, dass ihr Euch im Jahr 2019 Eure geheimen Wünsche erfüllt !!!
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Monday, December 3, 2018

Trage keine Maske, sei authentisch!

Authentisch ist so ein Modewort. Modewort heißt nicht, dass das Wort falsch ist. Es heißt nur, das Wort wird fälschlich gewertet. Die Mode besteht darin zu meinen, authentisch sei gut, alles andere wäre falsch. Ich glaube nicht an solche Wertungen und solche Moden. Sie führen nicht zum "Besseren", zum "Fortschritt.

Genauso, wie ich gelernt habe mich durch die Worte, die ich hier schreibe auszudrücken, habe ich gelernt mich mit Gestik und Mimik mitzuteilen oder auch eine Rolle zu spielen. Jeder von uns lernt das. Zuweilen trage ich gerne eine Maske und bin damit sehr authentisch. Ich zeige damit meinen Spieltrieb. Ich zeige damit was ich nicht mag, was ich falsch finde, worüber ich nachdenke. Das ist sehr authentisch oder eben auch nicht. O.k., ich tue das beruflich... In jedem Fall bin das ich.

Wir alle tragen Masken, ständig und das ist auch gut so. Es ist ein Teil vom Menschsein, von Kommunikation. Das Wesentliche ist nicht, eine Maske zu tragen oder nicht, sondern der geschmeidige Wechsel. Die Maske sollte nicht starr werden, sonst fängt sie an zu schmerzen. Wichtig ist nur, dass man die Maske nicht dazu missbraucht sich selbst zu verleugnen. Es ist wichtig, jederzeit in der Lage zu sein, die Dinge die man an sich selbst nicht mag, zu zeigen.

Aber so eine flexible Maske, eine bewusst aufgesetzte, mit ein bisschen Selbstironie gewürzte Maske oder Rolle gibt die Möglichkeit zu zeigen, wer du sein willst, wer du sein kannst, wie es dir geht. Eine flexible Maske kann helfen Eitelkeiten zu überwinden, einen Konflikt von einer anderen Seite zu betrachten usw. In jedem Falle sind viele verschiedene Masken eine Bereicherung unserer Persönlichkeit.

Und Vorsicht: Nach meiner Erfahrung ist es so, gerade wenn Menschen sagen, sie seien ganz authentisch und nur so und nie anders, tragen sie eine ganz, ganz starre Maske, spielen sie eine Rolle die nicht stimmt, weil sie die Seiten, die sie an sich nicht mögen nicht ertragen können. Die Rolle "ach-bin-ich-schüchtern" und "ach-bin-ich-bescheiden" ist eine üble Mode. Erstens stimmt das nie und zweitens ist das ein Weg Verantwortung weg zu schieben, immer sauber dazustehen und immer Recht zu behalten.

Das Geheimnis der "authentischen Persönlichkeit" liegt darin, alle Seiten von uns lieben zu lernen und zu feiern. (Wir können sie ja auch wieder ablegen.) Ich liebe meinen Beruf, denn auf der Bühne fühle ich mich wirklich authentisch, gerade weil ich jemand ganz anderes bin. Es ist meine freie Wahl.

© Make Up by maskenmeyer